• Die dritte Bordeleser Blütezeit

            Bordeaux erlebte seine dritte Blütezeit im 18. Jahrhundert durch den florierenden atlantischen Seehandel, insbesondere mit den französischen Kolonien in den Antillen, und insbesondere mit Saint-Domingue, auf dem Gebiet des heutigen Haiti. Saint-Domingue erlebte vom späten 17. Jahrhundert bis zum Beginn der Haitianischen Revolution 1790 eine außerordentliche wirtschaftliche Blütezeit, die auf Plantagenanbau von Zuckerrohr und Kaffee beruhte. In den 1780er-Jahren kam etwa 40 % des Zuckers und 60 % des Kaffees, der in Europa konsumiert wurde, aus Saint-Domingue. Und die Mehrheit dieser Waren wurden nach Bordeaux exportiert, und von Bordeaux nach fast allen europäischen Gebieten wiederexportiert. Die Bordeleser Händler importierten auch Kakao, Baumwolle, Tabak und Indigo aus Amerika. Dank diesen Importen und Exporten wurde Bordeaux den größten französischen Hafen, und den 2. größten europäischen Hafen, am Ende des 18. Jahrhunderts.

    95% der Bordeleser Booten fuhren direkt nach Amerika, aber 5% der Bordeleser Booten nahm am atlantischen Dreieckshandel teil. Diese Schiffe fuhren zuerst nach Afrika. Sie kauften Sklaven. Dann fuhren sie nach Saint Domingue. Die Händler tauschte die Sklaven gegen Zucker, Kaffee, Tabak, und so weiter, und fuhren nach Bordeaux zurück. Am Ende des 18. Jahrhundert war Bordeaux der zweite größte französische Sklavenhandelseehafen.

    Im 18. Jahrhundert wurde Bordeaux als größter französischer Hafen der damaligen Zeit zu einem Schaufenster des Landes umgestaltet, das durch Pracht die Neuankömmlinge, das die ausländischen Händler heißt, beeindrucken sollte. Das Stadtzentrum wurde fast alles wiederaufgebaut. Die alten Stadtmauern wurden abgerissen und durch breite Prachtstraßen ersetzt. An dieser Straßen entlang befanden sich einige der beeindruckendsten Privathäuser. Zum Beispiel, die prächtigen Gebäude am Rande der Hafenquais. Viele große Gebäude stammen aus dieser Zeit: das Rathaus, das Opernhaus, den Börsepalast...

     

    Palais Rohan

    Das Palais Rohan, das Rathaus (Quelle)

     

    Grand Théâtre

    Das Grand Théâtre, das Nationale Opernhaus (Quelle)

     

    Palais de la Bourse

    Der Palais de la Bourse, der Börsepalast (Quelle)

     

    Diese große Umgestaltung der Stadt Bordeaux stützte sich auf das Denken der Aufklärung. Nämlich haben die Vordenker der Aufklärung damals über den Städtebau nachgedacht. Sie dachten, dass eine Stadt gerade Straßen braucht, damit die Leute schneller gehen oder fahren können. Sie dachten auch, dass eine Stadt breite Straßen und viele Plätze braucht, damit es gute Lüftung durch die Stadt gibt, um Epidemien zu verhüten. Aus gesundheitlichen Gründen dachten sie auch, dass es viele Brunnen und Springbrunnen im Stadtzentrum geben sollte. Zum Schluss dachten sie, dass es Promenaden und Stadtgärten geben sollte, damit die Einwohner dort ein bisschen Freizeit haben können. Deshalb gibt es in Bordeaux seit dem 18. Jahrhundert breite Prachtstraßen, viele mit Springbrunnen geschmückte Plätze und Promenaden. Obwohl er nicht so alt ist, heißt dieser Viertel die Altstadt.

     

    Plan de Lattré

    Plan de Lattré, der die Umgestaltung der Stadt zeigt, 1755 (Quelle)

     

    Während das mittelalterliche Bordeaux in dieser Epoche nahezu verschwand, hat das Bordeleser Stadtbild aus dem 18. Jahrhundert Zum Glück sich weitgehend bis heute erhalten. Deshalb ist die Altstadt von Bordeaux Seit 2007 unter der Bezeichnung Historisches Zentrum von Bordeaux UNESCO-Welterbe. Dieses im 18. Jahrhundert umgestaltete Stadtviertel werden wir später mit dem Bus und dann zu Fuß besichtigen.

    Nach der haitischen Revolution und der französischen Revolution nahm der Bordeleser Seehandel nach Amerika ab. Im 19. Jahrhundert nahm der Seehandel nach Afrika zu, insbesorere nach Senegal. Die Bordeleser Schiffe importierten Erdnüsse, und Erdnussöl wurde in Bordeleser Fabriken hergestellt. In den Bordeleser Fabriken wurde auch Rum, Keks, Fayencen Teller, Weinfässer, Flaschen, Korken, und so weiter hergestellt, und es gab immer noch viele Zuckerraffinerien. Viele Schiffe fuhren von Bordeaux nach Neufundland, um Kabeljau zu fischen. Es gab viele Kabeljau-Einsalzen-Fabriken in Bordeaux. Ein neues industrielles Stadtviertel wurde am rechen Ufer errichtet, während die Altestadt vom 18. Jahrhundert sich am linken Ufer befand.

     

    Fayencenteller Vieillard

    In Bordeaux hergestellt Fayencen Teller, der ein Bordeleser Weingut zeigt (Quelle)

     

    Die dritte Bordeleser Blütezeit

    In Bordeaux hergestellt Fayencen Teller mit asiatischem Schmuck (Quelle)

     

    Es gab auch viele Schiffswerften am Fluss Garonne entlang. Von 1870 bis zum Zweiten Weltkrieg war Bordeaux das größte Privatarsenal Frankreichs. Viele verschiedene Boote wurde gebaut: Kabeljau-Schiffe, Lastkähne, Schenllsegler oder Clipper, Barken, Frachtschiffe, Ozeandampfer, Kriefsschiffe, und so weiter. Bordeaux war auch ein großer Auswanderungshafen nach Nordafrika und Südamerika.

    Der Import-Exportshafen hat sich in Bordeaux bis den siebziger Jahren erhalten. Jetzt gibt es immer noch einen großen Hafenbetrieb am Fluss Garonne und and der Mündung Gironde entlang, aber nicht mehr in Bordeaux. In Bordeaux ankern nur  Passagierschiffe und historische Museumschiffe, wie zum Beispiel die Belem, die 1896 in Nantes gebaut wurde, und die die älteste immer noch fahrende europäische Bark ist, und die Hermione, eine Nachbildung der Bark vom Marquis de Lafayette, einem französischen General und Politiker der Aufklärung, der auf der Seite der Kolonisten am Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg teilnahm. Letztes Jahr haben 35 Passagierschiffe in Bordeaux geankert, und dieses Jahr erwarten wir 50. 

     

    Die Belem

    Die Belem in Bordeaux (Quelle)

     

    Die Hermione

    Die Hermione in Bordeaux (Quelle)

     

    Heutzutage spielt der Tourismus eine wichtige Rolle in der lokalen Wirtschaft, sowie der Wein und der Seehandel. In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts nahmen die Bordeleser Industrien ab, aber heutzutage gibt es andere Industrien, insbesondere Zukunftstechnologien, sowie Elektronik, Chemie und Pharmaindustrie, Automobilbau, beispielsweise der Automobilhersteller Ford, und Luft- und Raumfahrt, beispielsweise Dassault Aviation, Safran, Thales und Airbus Group.

     


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